HERBERT REINECKER

Herbert Reinecker wurde am 24.12.1914 als Sohn eines Reichsbahnarbeiters in Hagen geboren, besuchte dort die Schule bis zum Abitur (1935). Bereits mit 15 Jahren wurde er Mitarbeiter in der Lokalredaktion der "Hagener Zeitung" und verfaßte unter anderem für dieses Blatt auch seine ersten Liebesgeschichten und Unterhaltungsstorys. Anschließend war Reinecker in Münster als Chefredakteur der Zeitschrift "Landesjugendpflege" tätig.
Um 1936 zog er nach Berlin zur Reichsjugendführung und redigierte dort die Jugendzeitschrift JUNGVOLK.
Erste größere Erfolge als Schriftsteller hatte er mit einigen Dramen, die er zwischen 1940 und 1942 schrieb. Sein Bühnenstück DAS DORF BEI ODESSA erlebte zahlreiche Aufführungen, das Stück DER MANN MIT DER GEIGE wurde 1942 unter dem Titel DER FALL RAINER verfilmt.
1943 erschien "Der Pimpf" (Heft 1/1943 der Schriftenreihe "Nationalsozialistische Jungenblätter"
über die Ausbildung der Hitler-Jugend) im Zentralverlag der NSDAP unter der "Hauptschriftleitung: Herbert Reinecker"
Noch vor Kriegsende verfaßte Reinecker 1944 das Drehbuch zu dem Film JUNGE ADLER, der vom NS-Regime mehrfach preisgekrönt wurde.
Nach dem Krieg hielt Herbert Reinecker sich als Leiter und alleiniger Autor eines Feuilletonpressedienstes in der Pfalz am Leben, verfaßte einige Romane und mehr als tausend Kurzgeschichten. In den fünfziger Jahren wurde Herbert Reinecker ein vielbeschäftigter Drehbuchautor für deutsche Unterhaltungs- und Kriminalfilme. Er adaptierte nicht nur Stoffe von Kurt Tucholsky und Georges Simenon, sondern schrieb auch sowohl unter seinem eigenen Namen als auch unter dem Pseudonym "Alex Berg" Bücher für Filme der Edgar-Wallace-Serie. Für einige seiner Leistungen erhielt er Auszeichnungen, unter anderem einen Bundesfilmpreis.
Anfang bis Mitte der fünfziger Jahre schrieb Reinecker gemeinsam mit dem Hörspielautor Christian Bock unter dem Pseudonym "Herbert Dührkopp" einige Hörspiele für den NWDR. Ein Teil dieser Texte wurde später auch als Fernsehspiele im Programm des NDR umgesetzt.
Durch den Kontakt zu dem Fernsehproduzenten Helmut Ringelmann kam er zum Fernsehen und schrieb in den folgenden Jahren zunächst mehrere dreiteilige oder zweiteilige Kriminalfilme in der Durbridge-Tradition und widmete sich anschließend weitgehend dem Verfassen von Drehbüchern seiner Fernsehserie DER KOMMISSAR, mit der das Konzept amerikanische Serienproduktionen für den deutschen Geschmack adaptiert wurden. Als Nachfolgeserie zum KOMMISSAR schuf er in den siebziger Jahren die Serie DERRICK, für die er bis 1998 alle 281 Folgen schrieb. Außer für diese Serien schrieb Reinecker noch zahlreiche Episoden für ZDF-Specials, sowie die Senioren-Reihe JAKOB UND ADELE und einige Beiträge für die Serie TRAUMSCHIFF.