Galuba, Dirk
Dirk Galuba (*28. August 1940 in Schneidemühl).

Dirk Galuba wurde am 28. August 1940 im damals pommerschen Schneidemühl (heute Polen) geboren; aufgewachsen in Bremen, begann er nach dem Abitur in Münster ein Medizinstudium. Dann entschied er sich um und machte in Bochum eine Ausbildung zum Schauspieler, erhielt anschließend am dortigen Theater ein erstes Engagement.

Weitere Stationen seiner Bühnenkarriere wurden bis Mitte der 70er Jahre Heidelberg, Hannover und Lübeck, danach arbeitete Dirk Galuba als freischaffender Schauspieler. Bei Gastspielen beispielsweise an der Berliner Komödie, dem Frankfurter "Fritz-Rémond-Theater im Zoo", der "Kleinen Komödie" in München, den Kammerspielen in Düsseldorf sowie auf zahlreichen Tourneen bewies der Schauspieler mit vielen großen Bühnenfiguren seine darstellerische Vielseitigkeit. Zu nennen sind unter anderem der "Ferdinand" in Schillers "Kabale und Liebe", der "Max Piccolomini" im "Wallenstein" (Schiller) oder der Tempelherr in Lessings "Nathan der Weise", ebenso wie die Titelrolle in Heiner Müllers "Philoktet", die er 1985 eindrucksvoll am Theater der Stadt Essen interpretierte. Galuba glänzte in Komödien wie P. Barillet/JP. Gredys "Eine Rose zum Frühstück", Jean Stewarts "Ankomme Dienstag - Stopp - Fall nicht in Ohnmacht", Monnot/Brefforts "Das Mädchen Irma la Douce" oder Oscar Wildes "Lady Windermeres Fächer", trat in Kohouts "Play Macbeth" in Erscheinung oder ging in den 80ern mit Ferdinand Bruckners Schauspiel "Elisabeth von England" gemeinsam mit Maria Schell auf eine ausgedehnte Gastspielreise. In jüngster Zeit begeisterte er als "Petruchio" und Partner von Katerina Jacob in Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung" in einer Inszenierung von Ellen Schwiers, tritt aktuell in Stephen Sinclair/Anthony McCartens Komödie "Ganz oder gar nicht oder Ladies Night" auf.

Bekannt und populär wurde der Schauspieler mit den markanten Gesichtszügen seit Anfang der 70er Jahre durch Film und Fernsehen. Vor allem in beliebten Krimi-Reihen geriet er zum Dauergast auf dem Bildschirm, mimte in Serien wie "Derrick", "Der Alte", "Die Krimistunde", "Ein Fall für zwei", "SOKO 5113", "Der Ermittler" oder "Polizeiruf 110" meist den "Bösewicht vom Dienst". In mehreren "Tatort"-Episoden aus Düsseldorf wechselte er in den 90ern auch mal die Fronten und wurde mit der Figur des Kriminalrats Tejung zum Vorgesetzten des leicht verschrobenen Hauptkommissars Bernd Flemming alias Martin Lüttge. Zur Serien-Filmografie gehören weiterhin unterhaltsame Reihen wie "St. Pauli Landungsbrücken", "Eichbergers besondere Fälle", "Die Schnelle Gerdi", "Mit Leib und Seele" und "Forsthaus Falkenau", daneben wurde Galuba in zahlreichen Einzelproduktionen mit verschiedensten prägnanten Rollen besetzt. Beispielsweise stand er als Hannes Kremkau gemeinsam mit Hermann Treusch und Cordula Trantow für Fritz Umgelters Drama "Ein Typischer Fall" (1980) vor der Kamera, zusammen mit Inge Meysel drehte er "Mrs. Harris fährt nach Monte Carlo" (1989), tauchte als Ronald Quirini in dem Krimi "Zwei Brüder - Die Quirini-Affäre" (1996) auf. In dem zweiteiligen Abenteuer "Kanadische Träume - Eine Familie wandert aus" (1999) war er ebenso zu sehen wie in Steven Spielbergs und Tom Hanks' preisgekrönter Mini-Serie "Band of Brothers" (2001, Band of Brothers - Wir waren wie Brüder oder Christoph Starks Gesellschaftsdrama "Das sündige Mädchen" (2001). Nach seinen Rollen in der "Der Bulle von Tölz - Mord mit Applaus" (2002) und der Pilcher-Verfilmung "Paradies der Träume" (2003) verkörpert er nun aktuell in der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe" (2005) den zwielichtigen und skrupellosen Geschäftsmann Werner Saalfeld.

Galubas Auftritte in Kinofilmen waren - gemessen an seiner Arbeit für das Fernsehen - eher selten: Alfred Vohrer besetzte ihn in der Alexander Puschkin-Adaption "Und der Regen verwischt jede Spur" (1972) sowie in seinem Ruhrgebiets-Thriller "Anita Drogemöller und die Ruhe an der Ruhr" (1976), den Großknecht Ole Peters mimte er in Alfred Weidenmanns Storm-Verfilmung "Der Schimmelreiter" (1978). Rainer Werner Fassbinder gab ihm einen kleineren Part in "Lili Marleen" (1981), weitere Filme waren Antonio Margheritis Action-Abenteuer "Indio II - La rivolta" (1991) sowie der preisgekrönte Kurzfilm "Dark Ages" (2003) von Daniel Acht und Ali Eckert mit Galubas Rolle des König Arthus.

Dirk Galuba war in den folgenden Derrick-Folgen zu sehen:
Folge 20: "Schock" als Lusseck
Folge 38: "Inkasso" als Reger

Folge 58: "Tandem" als Euler
Folge 61: "Ein Kongreß in Berlin" als der Narbige
Folge 76: "Pricker"
Folge 96: "Hausmusik"
Folge 129: "Ein unheimlicher Abgang"
Folge 135: "Familie im Feuer" als Franz Weiler

Folge 146: "Die Rolle seines Lebens"
Folge 169: "Die Mordsache Druse" als Dr. Wedekind
Folge 183: "Kein Ende in Wohlgefallen" als Hauser
Folge 188: "Der Einzelgänger" als Sundermann
Folge 193: "Beziehung abgebrochen" als Dr. Steinitz
Folge 211: "Der Stille Mord" als Weber
Folge 227: "Nachtvorstellung" als Voss
Folge 234: "Ein sehr ehrenwerter Herr" als Alfons Schwarzer
Folge 253: "Herr Widanje träumt schlecht" als Victor Eppler
Folge 255: "Die zweite Kugel" als Johannes Kahlert
Folge 263: "Der Verteidiger" als Trenk
Folge 276: "Pornocchio" als Ritschie
Folge 281: "Das Abschiedsgeschenk" als Walter Kaschonnick