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Die Macher

Die Derrick-Macher

(Bilderquelle: ZDF)

Der Produzent - Helmut Ringelmann

(Bilderquelle: dpa)


1926 in München geboren, begann Helmut Ringelmann nach dem Abitur eine Schauspielausbildung bei Martin Held in Frankfurt am Main, der jahrzehntelang als einer der besten Schauspieler seiner Generation galt. 1949 wurde er Regieassistent bei Heinz Hilpert, dessen rechte Hand er sieben Jahre lang blieb. Während dieser Theater-Jahre erwarb sich Ringelman sein unbestechliches Gespür für Dramaturgie und den vielgerühmten "Riecher" für geeignete Besetzungen.

Ab Mitte der 50er Jahre sammelte er Erfahrungen als Aufnahmeleiter und Produktionsleiter, so zum Beispiel 1957 in Stanley Kubriks Antikriegsfilm "Wege zum Ruhm", in dem Kirk Douglas mitspielte. In diese Zeit fiel auch die Zusammenarbeit mit Max Ophüls ("Lola Montez").

Anfang der 60er Jahre wurde Ringelmann geschäftsführender Produzent der Intertel. Er begann, die ersten - und sehr erfolgreichen - Serien "Das Kriminalmuseum" und "Die fünfte Kolonne" für das ZDF zu entwickeln und zu produzieren. 1967 gründete er seine eigene Produktionsfirma - die "Neue Münchner Fernsehproduktion". Er bewies in seinen Serien stets ein Gespür für den psychologischen Krimi und wurde zu einem Vorreiter.

Zu seinen erfolgreichsten produzierten Krimiserien gehören "Der Kommissar" mit Erik Ode (1968-1976), "Derrick" mit Horst Tappert und Fritz Wepper (1974-1988), "Der Alte" mit Siegfried Lowitz (1977-1985), Rolf Schimpf (1986-2008) und zuletzt Walter Kreye (seit 2008), sowie "Polizeiinspektion 1" (1977-1988) mit Walter Sedlmayr, Elmar Wepper, Max Grießer und Uschi Glas.

Helmut Ringelmann war einer der größten deutschen Fernsehproduzenten. Über 1000 Morde haben Ringelmanns Fernsehkommissare im Laufe der Jahre aufgeklärt. Dafür erhielt er zahlreiche Preise, darunter drei goldene und ein silbernes Bambi, die Goldene Kamera, den Bayerischen Fernsehpreis und das Bunderverdienstkreuz erster Klasse. Sein Erfolgsrezept formulierte er einmal so: ein Gespür für gute Geschichten, gute Bücher und erstklassige Schauspieler.

Ungeachtet seines Alters hatte sich Ringelmann in den vergangenen Jahren noch voller Tatendrang gezeigt. Kurz vor seinem 80. Geburtstag wollte er vom Ruhestand noch nichts wissen. "Mein Beruf macht mir Spaß und füllt mich aus", sagte er damals: "Mich interessiert noch so viel. Da hat der Tag gar nicht genug Stunden."

Helmut Ringelmann starb überraschend im Alter von 84 Jahren am 20.02.2011 in seinem Haus in Grünwald. Er war seit 1986 mit der Schauspielerin Evelyn Opela verheiratet. Er hinterlässt einen Sohn aus erster Ehe, Tobias Ringelmann.

Pressemitteilung vom 23.02.2011:
"Mit Helmut Ringelmann verlieren alle Fernsehmacher und das deutsche Fernsehpublikum einen ihrer kreativsten und populärsten Produzenten. Mit Serien wie „Der Kommissar“, „Derrick“ oder „Der Alte“ hat er nicht nur das deutsche Fernsehen im Inland geprägt, sondern auch das Bild Deutsch­lands im Ausland wieder populär gemacht. Wir sind sehr betroffen über Helmut Ringelmanns überraschenden Tod und wünschen seiner Familie Kraft und Zuversicht in diesen traurigen Tagen.“ Alexander Thies, Vorsitzender des Vorstandes der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, zum Tode des Produzenten Helmut Ringelmann.

Video: Eine Hommage an Helmut Ringelmann

Der Autor - Herbert Reinecker

(Bilderquelle: ZDF)


Herbert Reinecker
wurde am 24.12.1914 als Sohn eines Reichsbahnarbeiters in Hagen geboren, besuchte dort die Schule bis zum Abitur (1935). Bereits mit 15 Jahren wurde er Mitarbeiter in der Lokalredaktion der "Hagener Zeitung" und verfaßte unter anderem für dieses Blatt auch seine ersten Liebesgeschichten und Unterhaltungsstorys. Anschließend war Reinecker in Münster als Chefredakteur der Zeitschrift "Landesjugendpflege" tätig.

Um 1936 zog er nach Berlin zur Reichsjugendführung und redigierte dort die Jugendzeitschrift JUNGVOLK. Erste größere Erfolge als Schriftsteller hatte er mit einigen Dramen, die er zwischen 1940 und 1942 schrieb. Sein Bühnenstück DAS DORF BEI ODESSA erlebte zahlreiche Aufführungen, das Stück DER MANN MIT DER GEIGE wurde 1942 unter dem Titel DER FALL RAINER verfilmt. 1943 erschien "Der Pimpf" (Heft 1/1943 der Schriftenreihe "Nationalsozialistische Jungenblätter" über die Ausbildung der Hitler-Jugend) im Zentralverlag der NSDAP unter der "Hauptschriftleitung: Herbert Reinecker"

Noch vor Kriegsende verfaßte Reinecker 1944 das Drehbuch zu dem Film JUNGE ADLER, der vom NS-Regime mehrfach preisgekrönt wurde. Nach dem Krieg hielt Herbert Reinecker sich als Leiter und alleiniger Autor eines Feuilletonpressedienstes in der Pfalz am Leben, verfaßte einige Romane und mehr als tausend Kurzgeschichten. In den fünfziger Jahren wurde Herbert Reinecker ein vielbeschäftigter Drehbuchautor für deutsche Unterhaltungs- und Kriminalfilme. Er adaptierte nicht nur Stoffe von Kurt Tucholsky und Georges Simenon, sondern schrieb auch sowohl unter seinem eigenen Namen als auch unter dem Pseudonym "Alex Berg" Bücher für Filme der Edgar-Wallace-Serie. Für einige seiner Leistungen erhielt er Auszeichnungen, unter anderem einen Bundesfilmpreis.

Anfang bis Mitte der fünfziger Jahre schrieb Reinecker gemeinsam mit dem Hörspielautor Christian Bock unter dem Pseudonym "Herbert Dührkopp" einige Hörspiele für den NWDR. Ein Teil dieser Texte wurde später auch als Fernsehspiele im Programm des NDR umgesetzt. Durch den Kontakt zu dem Fernsehproduzenten Helmut Ringelmann kam er zum Fernsehen und schrieb in den folgenden Jahren zunächst mehrere dreiteilige oder zweiteilige Kriminalfilme in der Durbridge-Tradition und widmete sich anschließend weitgehend dem Verfassen von Drehbüchern seiner Fernsehserie DER KOMMISSAR, mit der das Konzept amerikanische Serienproduktionen für den deutschen Geschmack adaptiert wurden. Als Nachfolgeserie zum KOMMISSAR schuf er in den siebziger Jahren die Serie DERRICK, für die er bis 1998 alle 281 Folgen schrieb. Außer für diese Serien schrieb Reinecker noch zahlreiche Episoden für ZDF-Specials, sowie die Senioren-Reihe JAKOB UND ADELE und einige Beiträge für die Serie TRAUMSCHIFF.

Herbert Reinecker liebte Reisen, Segeln und Golf. Er litt an einer Augenkrankheit und konnte seine Texte zuletzt nur mehr auf Tonband diktieren. Der Schriftsteller starb im Alter von 92 Jahren am 27. Januar 2007 in seinem Haus in Kempfenhausen, einer zur Gemeinde Berg gehörenden Ortschaft am Starnberger See.





Interview "Sonntagsgespräch" ZDF (1985)